Seit dieser Woche sind die ersten Anklagen im Fall Lügde raus. Sie richten sich zunächst gegen zwei der Hauptverdächtigen: Dem Dauer-Camper Andreas V. aus Lügde und dem Mann aus Stade, Heiko V.
Das Landgericht Detmold hat jetzt Details der Anklage bekanntgegeben. Das wird den Männern konkret vorgeworfen:
Zum Angeschuldigten Andreas V.
Dem 56-Jährigen aus Lügde werden insgesamt 293 Taten vorgeworfen. Es geht um sexuellen Missbrauch von Kindern und schweren sexuellen Missbrauch von Kindern. Außerdem soll er Kinderpornos besessen haben. Im Dezember 2018 soll er nach Angaben der Staatsanwaltschaft 879 Kinderpornos gehabt haben.
Die Taten soll Andreas V. im Sommer 1998 und seit Anfang 2008 bis Dezember 2018 auf dem Campingplatz "Eichwald" in Lügde-Elbrinxen begangen haben. Es geht um 22 Opfer, die zum Zeitpunkt der Taten alle minderjährige gewesen sein sollen.
In 226 der 293 angeklagten Fällen soll der Mann mit zehn Kindern Sex gehabt haben oder sexuelle Handlungen an ihnen vorgenommen haben. In einem Fall soll er zwei Kinder dazu gedrängt haben, sich gegenseitig zu missbrauchen.
Zum Angeschuldigten Heiko V.
Der 49-Jährige aus Stade soll in zwei Fällen den schweren sexuellen Missbrauch von Kindern in Auftrag gegeben haben. Darüber hinaus soll er in einem Fall geholfen haben, ein Kind sexuell zu missbrauchen und in einem weiteren Fall soll er vor den Augen der anwesenden Kinder onaniert haben. Das alles passierte offenbar während Webcam-Übertragungen des Dauer-Campers.
Außerdem soll auch Heiko V. Kinder- und Jugendpornos besessen haben. Bei ihm wurden bei seiner Verhaftung fast 43.000 entsprechende Dateien gefunden.
Zulassung der Anklagen wird geprüft
Das Landgericht Detmold prüft jetzt die Zulassung der Anklagen zur Hauptverhandlung.
Der andere Hauptverdächtige aus Steinheim soll gesondert angeklagt werden. Gegen weitere fünf Personen wird ermittelt.
>>Alle Infos zum Missbrauch auf dem Campingplatz