Im Detmolder Auschwitz-Prozess hat ein Nebenklägervertreter dem angeklagten Lagenser heute ein "wahrhaft gottloses" Verhalten vorgeworfen. Der 17. Prozesstag begann aber zunächst mit mehreren Anträgen und den dazugehörigen Beratungen der Richterinnen. Die Anträge sind allesamt abgelehnt worden, der Prozess verzögerte sich aber erneut enorm. Es ging unter anderem um die Aussage eines weiteren Gutachters und Mitschnitte von Telefonaten des Angeklagten. Die Anträge wurden nicht nur von den Verteidigern und der Staatsanwaltschaft als unqualifiziert und bedeutungslos bezeichnet, sondern auch von Teilen der Nebenklage. Zwei Nebenklägervertreter konnten in der vorgegebenen Zeit noch ihre Plädoyers halten, ein Strafmaß forderten sie nicht. Ein 94-jähriger, ehemaliger SS-Wachmann aus Lage ist wegen Beihilfe zu mindestens 170.000-fachem Mord angeklagt.