Nach dem Polizeiskandal rund um den Missbrauchsfall von Lügde nimmt die SPD-Kreistagsfraktion Landrat Dr. Axel Lehmann in Schutz. Sie sieht ihn nach seiner Pressekonferenz vom Freitag gestärkt. Er habe die richtigen Schritte eingeleitet, schreibt die SPD.
Lehmann steht in der Kritik, weil er den Polizeibeirat des Kreises erst spät über das Verschwinden von Beweisstücken im Fall Lügde informiert hatte. Er selbst rechtfertigte das mit entsprechenden Anweisungen aus dem Düsseldorfer Innenministerium. Aus Sicht der Fraktion hat Lehmann eindeutig bewiesen, dass er seit Bekanntwerden der Panne die richtigen Maßnahmen ergriffen hat. Gemeint ist damit auch die Entlassung des Kripo-Leiters. Rücktrittsforderungen gegen den Landrat sollten damit vom Tisch sein, erklärt der Fraktionsvorsitzende Henning Welslau. Er kritisiert, dass Innenminister Herbert Reul von Behördenversagen spricht, aber dass gleichzeitig immer weniger Personal in Lippe vorhanden ist. Reul wollte Personalmangel als Grund für die Polizeipanne zuletzt nicht gelten lassen.