Vor allem die Trennung von den Eltern, die Brutalität der Wachen und die Ankunft im Vernichtungslager schildern die Zeitzeugen im Detmolder Ausschwitz-Prozess. Der 86-jährige Kanadier William Glied sprach heute von einem Privileg, vor einem deutschen Gericht aussagen zu dürfen.
Am vierten Prozesstag schilderte der Kanadier seine grausamen Erlebnisse in Ausschwitz. Im Radio Lippe-Gespräch sagte er, dass es ihm alles bedeuten würde, wenn der Angeklagte sich entschuldigen würde. Der 94-jährige Lagenser, dem 170.000fache Beihilfe zum Mord vorgeworfen wird, schwieg allerdings auch heute. Der ehemalige Auschwitz-Wachmann schaute sich auch die Fotos der Holocaust-Überlebenden Irene Weiss nicht an. Auf einer Leinwand im Gerichtssaal waren Fotos ihrer Familie zu sehen - wenige Stunden vor ihrem Tod in der Gaskammer. Der Prozess wird kommende Woche Freitag fortgesetzt.