Im Fall um den massenhaften Kindesmissbrauch in Lügde gibt es jetzt drei weitere Tatverdächtige. Das hat Innenminister Herbert Reul mitgeteilt, berichtet die DPA. Bei einem davon geht es um den Verdacht der Strafvereitelung, bei den anderen um Beihilfe zum sexuellen Missbrauch.
Wie Reul im Innenausschuss des Landtags mitteilte, soll einer der weiteren Verdächtigen Daten manipuliert haben. Weitere Festnahmen hat es aber nicht gegeben. In dem Fall aus Lügde sitzen aktuell drei Tatverdächtige wegen Verdachts auf Kindesmissbrauchs bzw. Kinderpornografie in U-Haft. Neben diesem Verfahren gehen auch die Untersuchungen um mögliche Fehler bei Polizei und Jugendämtern weiter. Die Mutter eines der Missbrauchsopfer hat in einem Interview schwere Vorwürfe gegen die Behörden erhoben. Wären sie schon 2016 den Hinweisen nachgegangen, dann wäre meiner Tochter nichts passiert, sagte sie. Und auch Reul geht offenbar davon aus, dass Pannen passiert sind. Fraglich ist nur, ob sie auch strafrechtlich relevant sind.