Im Fall des 93-jährigen ehemaligen SS-Mitgliedes aus Lage ist ein Prozess offenbar möglich. Der wegen Beilhilfe zum Mord in 170.000 Fällen angeklagte Rentner ist eingeschränkt verhandlungsfähig. Das Landgericht Detmold hat heute das Ergebnis eines entsprechenden Gutachtens veröffentlicht. Demnach bescheinigt ein Arzt dem Rentner, dass der Mann pro Verhandlungstag zwei Stunden an den Sitzungen teilnehmen kann. Staatsanwaltschaft und Verteidigung können innerhalb von zwei Wochen zu dem Gutachten Stellung nehmen. Danach entscheidet das Landgericht, ob es das Hauptverfahren eröffnet. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Lipper vor, in den Jahren 1943 und 44 im Vernichtungslager Auschwitz unter anderem bei der Selektion von Juden geholfen zu haben.