Der Prozess um das mutmaßliche Folterpaar von Höxter-Bosseborn läuft bereits seit über einem Jahr. Seit vergangenem Monat sorgt besonders der Experte, der den Angeklagten Wilfried W. begutachtet hatte, für Aufsehen. Der Professor hatte sich in Widersprüche verstrickt und meldete sich dann zweimal in Folge krank. Unter anderem kam ans Licht, dass er sich in seinem Gutachten auf Gespräche mit Wilfried W. bezieht, die er selbst gar nicht geführt hat. Das sagte einer seiner Mitarbeiter aus. Das Gericht hat jetzt einen Gutachterwechsel verkündet – aus gesundheitlichen Gründen, heißt es. Die neue Gutachterin ist allerdings keine Unbekannte in dem Verfahren. Sie ist als Sachverständige für die Mitangeklagte Angelika W. zuständig. Durch den Wechsel wird sich der Prozess wohl noch bis ins Frühjahr 2018 ziehen. Die beiden Angeklagten sollen über Jahre hinweg Frauen in ihr Haus gelockt- und schwer misshandelt haben, zwei starben infolgedessen.