Der Hauptverdächtige im Missbrauchsskandal von Lügde wohnte zusammen mit seinem Pflegekind auf einem Campingplatz in Lügde-Elbrinxen – dort sollen sich die Taten auch größtenteils abgespielt haben. Die Frage, die sich stellt: Warum vertraute das Jugendamt dem Mann ein Pflegekind an?
Das ist eine Frage, die sich auch die Ermittler stellen. Das Kreisjugendamt hat bereits Stellung genommen: Der 56-Jährige soll das Sorgerecht 2016 bekommen haben. Und nach Angaben des Kreisjugendamtes gab es Ende 2016 schon Hinweise, dass das Kindeswohl gefährdet sein könnte. Es gab offenbar zu diesem Zeitpunkt keine Anzeige wegen eines möglichen Missbrauchs. Vor Ort wollen die Jugendamtsmitarbeiter keine verwahrlosten Zustände festgestellt haben. Allerdings habe man dem Pflegevater nahegelegt, die Unterbringung des Kindes auf Dauer zu ändern. Beide lebten ja auf dem Campingplatz. Das habe man auch dem Jugendamt im Landkreis Hameln-Pyrmont gemeldet. Das war zuständig, weil die Mutter des Kindes dort wohnt. Als Ende letzten Jahres eine Anzeige wegen Kindesmissbrauch bekannt wurde, habe das Kreisjugendamt das Kind noch am selben Tag in Obhut genommen.
>> Alles zum Missbrauch auf dem Campingplatz Lügde.