Die Hausärzte in Lippe sind immer öfter mit Patienten konfrontiert, die sich vor dem Arztbesuch die vermeintliche Diagnose selbst ergoogelt haben. Laut einer forsa-Umfrage im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse forschen mehr als 70 Prozent der Deutschen im Netz nach Erklärungen für Krankheitssymptome.
Damit müssen die Ärzte leben, sagte uns Dr. Alexander Graudenz, der Sprecher der lippischen Ärztekammer. Weil Google ungefilterte Ergebnisse ausspucke, könne das einige Patienten mit Sicherheit verunsichern. Dann würde aus dem Suchbegriff „Schmerzen im Knie“ schnell mal ein Tumor. Auf der anderen Seite könnten auch Anweisungen des Arztes in Frage gestellt werden. Sagt der Arzt: Wir warten ab und operieren noch nicht – könnte Google genau das Gegenteil sagen. Laut Graudenz ist Google generell eine gute Möglichkeit, um sich selbst ein Bild zu machen. Für eine bestimmte Gruppe von Patienten könne die Eigenrecherche im Netz aber gefährlich werden und Ängste schüren.