Der Landrat des Landkreises Hameln-Pyrmont, Tjark Bartels, hat heute erklärt, was es mit der manipulierten Akte im Missbrauchsfall von Lügde auf sich hat. Nach seinen Angaben hat ein Jugendamtsmitarbeiter nachträglich einen Vermerk eingefügt – aber nicht verfälscht.
In der Akte ging es um die wöchentlichen Besuche bei dem Pflegevater und späteren Hauptverdächtigen aus Lügde. Weil sich die erste Betreuerin eines beauftragten Dienstleisters mit dem Pflegevater nicht verstand, wurde nach einem neuen Betreuer gesucht. Deshalb gab es nach Angaben des Landrats über acht Wochen kaum oder sogar gar keine Besuche auf dem Campingplatz. Weil die Dokumentation dieser Besuche wohl recht dünn war, hat der Jugendamtsmitarbeiter nachträglich eine Zusammenfassung des Vorgangs erstellt und die Situation beschrieben. Ihm wird vorgeworfen, dass er das gemacht hat, als er schon von den Missbrauchsfällen wusste. Und dieses Wissen hatte er zum Erstellungsdatum der Akte noch nicht.