Wegen des Missbrauchsfalls von Lügde kämpfen mittlerweile in NRW gut doppelt so viele Polizisten gegen Kinderpornografie wie bisher. Nach Angaben des Landeskriminalamtes ist die Zahl der Ermittler in diesem Bereich seit Ende März von 105 auf 220 gestiegen. Und das scheint auch schon etwas gebracht zu haben. Laut LKA ist die Zahl der nicht vollstreckten Durchsuchungsbefehle bis Ende Juli um fast ein Viertel auf rund 430 gesunken. Innenminister Reul hatte die Kreispolizeibehörden im Juni aufgefordert, ihr Personal im Ermittlungsbereich Kinderpornografie mindestens zu verdoppeln. Dafür gab es allerdings keine neuen Stellen, sondern das zusätzliche Personal wurde aus anderen Bereichen abgezogen. Bei den NRW-Behörden liefen im Juni knapp 1.900 Verfahren wegen Verdachts auf Kindesmissbrauch oder Kinderpornografie. Nur jedes Achte davon war laut Innenministerium in der Auswertung.