Als Konsequenz aus dem Missbrauchsfall Lügde zieht NRW-Innenminister Herbert Reul die Kinderpornografie-Ermittlungen der NRW-Polizei jetzt auf links. Ziel ist, dass die Beamten ihren Kampf gegen Kinderpornografie und sexuellen Kindesmissbrauch verstärken. Die Maßnahmen gelten ab heute.
Alle Kreispolizeibehörden im Land müssen ihr Personal im Bereich Kinderpornografie und Kindesmissbrauch mindestens verdoppeln. Weil es kein zusätzliches Personal gibt, müssen die Behörden ab sofort Prioritäten setzen. Heißt: Personal muss aus den Bereichen abgezogen werden, in denen es im jeweiligen Kreis am wenigsten Probleme gibt.
Den Behörden bleibt dafür nicht viel Zeit. Reul erwartet die Konzepte bis übernächsten Monat. Außerdem müssen ab sofort die Fallzahlen monatlich ans LKA gemeldet werden. Bis Ende nächsten Jahres sollen Kinderpornos dann zentral nur noch im LKA ausgewertet werden.
Grundlage der neuen Maßnahmen ist nicht nur Lügde allein. Aber Lügde war Anlass einer Bestandsaufnahme, die zeigt, dass die Ermittler in NRW den riesigen Datenmengen aktuell nicht Herr werden.