Nach dem massenhaften Kindesmissbrauch auf dem Campingplatz in Lügde soll sich auch im Kreisjugendamt etwas ändern. Erste langfristige Maßnahmen sind in den vergangenen Wochen erarbeitet worden und die will Landrat Dr. Axel Lehmann nun der Politik vorstellen.
Der Kreis Lippe wird eine Fachstelle für Kinderschutz einrichten. Die neue Fachstelle soll beispielsweise bei einer Kindeswohlgefährdung die Kommunikation innerhalb der Verwaltung unterstützen und die reguläre Arbeit der Jugendhilfe ergänzen, heißt es in einer Mitteilung. Ein weiterer Schritt zum Schutz von Kindern ist Prävention. Dazu wird ein Fonds eingerichtet und damit jährlich 25.000 Euro an Träger und Einrichtungen vergeben. Das Geld soll Kitas und Schulen bei der Aufklärung zu sexualisierter Gewalt und Kinderschutz helfen. Das Kreisjugendamt war im Fall Lügde Ende 2016 einem Hinweis auf Kindeswohlgefährdung nachgegangen – erkannte vor Ort auf dem Campingplatz aber keinen sexuellen Missbrauch. Der soll zu diesem Zeitpunkt aber schon seit Jahren dort stattgefunden haben.