Im Detmolder Auschwitz-Prozess fordert Oberstaatsanwalt Andreas Brendel sechs Jahre Haft für den angeklagten Lagenser. Der 94-jährige, ehemalige Auschwitz-Wachmann soll sich laut Brendel der Beihilfe zur Tötung in mindestens 100.000 Fällen schuldig gemacht haben.
SS-Wachmänner haben die planmäßige Vernichtung von Menschen gefördert und ermöglicht, sagte Brendel. Es sei ein Ausweichen möglich gewesen, Auschwitz zu verlassen sei für Wachmänner nicht gleichbedeutend mit dem eigenen Tod gewesen. Der Angeklagte habe weiter gemacht, obwohl er gewusst habe, dass Menschen gefoltert und ermordet worden seien. Ursprünglich war für die kommende Woche der letzte Verhandlungstag im Detmolder Auschwitzprozess angesetzt. Der wird nicht reichen, sagte eine Gerichtssprecherin gegenüber Radio Lippe.