Die Schieder-Möbelwerke seien von den Banken über den Tisch gezogen worden. Das hat der ehemalige Interims-Geschäftsführer Dr. Ulrich Wlecke heute vor dem Detmolder Landgericht ausgesagt.
Laut ihm hat der Schiederkonzern bei Abschlüssen von Kreditverträgen beispielsweise alle Anwaltskosten der beteiligten Banken übernehmen müssen. Dies seien Beträge im siebenstelligen Bereich gewesen. Er selbst sei von Mitarbeitern der Buchhaltung auf Unregelmäßigkeiten angesprochen worden, woraufhin er veranlasst habe, die Daten sofort zu sichern. Ebenfalls ausgesagt hat heute ein Firmenkundenbetreuer der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold. Die Bank habe sich mit drei Millionen Euro an Krediten beteiligt. Dass die Schieder-Werke Probleme hatten, sei aber zu dem Zeitpunkt nicht bekannt gewesen.
Unterdessen haben die Anwälte der angeklagten ehemaligen Manager neue Beweisanträge gestellt. Sie bezweifeln, dass die vorgelegten Zahlen über die Warenvorräte in den polnischen Werken des Konzerns realistisch sind. Laut Verteidigung seien die Vorräte nicht so gering gewesen wie die Staatsanwaltschaft behauptet. In dem Fall hätten die Werke in Polen gar nicht überlebt, heißt es. In dem Prozess geht es um Bilanzfälschung in Millionenhöhe.