Am vierten Verhandlungstag des Detmolder Ausschwitz-Prozesses soll neben weiteren KZ-Überlebenden auch ein Polizist aussagen. Der als Zeuge geladene Kriminalhauptkommissar hat in Berlin für den Prozess interessante Dokumente entdeckt. Dem 94-jährigen Angeklagten sollen keine konkreten Taten nachgewiesen werden. Die Anklage kalkuliert, dass allein die Tätigkeit als Wachmann in Ausschwitz ausreicht, um den ehemaligen SS-Mann zu verurteilen. Von einem Nebenklägervertreter hieß es im Radio Lippe-Gespräch: Klar sei, dass der Lagenser in verschiedenen Zonen in Ausschwitz Wachdienst geschoben hat, ob er dabei beispielsweise den jetzigen Zeugen nahe gekommen sei, sei irrelevant. Neue Dokumente könnten die verschiedenen Wachdienste des Lagenser möglicherweise noch besser belegen. Der Prozess wird heute um zehn Uhr fortgesetzt.