Die Ermittlungspannen im Fall der Missbrauchsserie von Lügde waren offenbar nicht die Folge von Arbeitsüberlastung. Das hat eine von NRW-Innenminister Reul in Auftrag gegebene Untersuchung ergeben, berichtet das WB. Die lippische Polizei wurde bei der Untersuchung komplett durchleuchtet.
Es ging unter anderem um die Altersstruktur, um Fortbildungen, den Umgang mit Vermisstenfällen oder um die Aufbewahrung von Beweismitteln. Laut Reul ergaben sich keine Hinweise, dass die Personaldecke der lippischen Polizei nicht reicht. In den Behörden in Gütersloh, Paderborn und Minden Lübbecke haben die Beamten im Schnitt pro Kopf mehr Fälle zu bearbeiten als in Lippe.
Unterdessen wurde nach Angaben des Ministers bei der Kreispolizei schon der Großteil der Expertenempfehlungen umgesetzt. Die vorgeschlagene Reduzierung der Wachen in Lippe will der Kreis allerdings nicht.