Der Augustdorfer Mordprozess wird noch mal neu aufgerollt. Der Angeklagte war letztes Jahr zu elf Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt worden – er hatte seine Ex-Freundin in Augustdorf mit mehreren Messerstichen getötet. Der Mann ging in Revision und hatte damit teilweise Erfolg, so dass das Landgericht Detmold den Fall am Donnerstag noch mal neu verhandelt. In dem neuen Prozess geht es um die Frage, inwieweit das Verhalten der Getöteten die Tat provoziert hat. Es soll vorher nämlich eine handfeste Auseinandersetzung zwischen dem Ex-Paar gegeben haben, bei der auch die Getötete zu einem Messer gegriffen haben soll. Möglicherweise handelt es sich dann um einen minder schweren Fall des Totschlags – was für den Angeklagten eine geringere Haftstrafe bedeuten würde. Zeugen werden allerdings keine aussagen, sondern nur zwei Sachverständige. Die Staatsanwaltschaft ging ursprünglich mal von einer Eifersuchtstat aus, Zeugen konnten das damals aber nicht stützen, so dass dem Gericht Beweise für einen Mord fehlten.