Nach der vorläufig abgelehnten Auslieferung eines in Uruguay festgenommenen mutmaßlichen Sektenführers aus Oerlinghausen ist die Staatsanwaltschaft Detmold skeptisch. Wahrscheinlich werde man den Mann nicht mehr in Deutschland vor Gericht bekommen, hieß es auf Radio Lippe-Nachfrage.
Wir haben wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt, sagte ein enttäuschter Oberstaatsanwalt Christopher Imig. Die Bemühungen liefen auch weiter über alle möglichen diplomatischen Kanäle. Die Detmolder Ankläger suchen den Oerlinghauser seit acht Jahren. Damals hatte er sich gemeinsam mit seiner Frau abgesetzt. Er war wegen des Missbrauchs einer 13-Jährigen angeklagt, sie wegen Beihilfe. Nach uruguayischem Recht sind die mehr als 20 Jahre zurückliegenden Tatvorwürfe verjährt - in Deutschland aber noch lange nicht. Das Paar sitzt unterdessen in Uruguay wegen eines Passdelikts im Gefängnis.