Im Bestechlichkeitsprozess gegen eine ehemalige Mitarbeiterin der Kreis-Ausländerbehörde hat das Gericht heute (03.11.2020) unter anderem die damalige Chefin der Angeklagten als Zeugin gehört. Da ging es vor allem um die Arbeitsbelastung in der Behörde.
Die Angeklagte steht vor Gericht, weil sie in den Jahren 2014 bis 2016 Flüchtlingen gegen Bestechungsgeld illegal Papiere für die Einreise besorgt haben soll. In der Anklage ist von einer Viertelmillion Euro die Rede.
Die Frau bestreitet die Vorwürfe und gibt an, dass damals in der Hochphase der Flüchtlingskrise aufgrund der Arbeitsüberbelastung auch Fehler passiert sind. Ihre damalige Chefin bestätigte zwar die Belastung, gab diese aber als nicht so hoch an wie die Angeklagte. Außerdem soll die Frau sich gegen Hilfsangebote gewehrt haben. Nach ersten internen Verdachtsmomenten soll die Angeklagte gekündigt haben.
Mehrere Ermittler berichteten in der Verhandlung von über 200.000 Euro an Bareinzahlungen, deren Herkunft sich nicht klären ließ.
Der Prozess geht kommenden Dienstag (10.11.2020) weiter.