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Leslie Runde
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Drei Good-News-App für die tägliche Portion gute Nachrichten

Wort "News" aus Scrabble-Buchstaben
  • Good News, Sqirrel News oder News to be good sind Apps, die ihren Fokus auf gute Nachrichten aus der ganzen Welt richten.
  • Die Apps richten sich an Menschen, die ihren Nachrichtenkonsum eingeschränkt oder gestoppt haben, weil sie die vielen schlechten Nachrichten belasten.
  • Fast zwei Drittel der erwachsenen Deutschen sind an guten Nachrichten interessiert.

„Wir sind evolutionsbedingt so gestrickt, dass wir auf negative Nachrichten 5x stärker reagieren als auf neutrale Nachrichten oder positive Nachrichten. In Zeiten, wo Konflikte das Nachrichtengeschehen bestimmen und viel mehr Nachrichten zu uns dringen(…), fühlen Menschen sich zunehmend psychisch belastet.“

Ellen Heinrichs, Gründerin und Geschäftsführerin des bonn institute, das sich für die Förderung und Vermittlung von konstruktiven Journalismus einsetzt.

Nachrichten-Interesse deutlich gesunken

Ukraine-Krieg, Umweltkatastrophen, ungewisse, eher negative Zukunftsperspektiven – dieser „ganz normale, tägliche“ Nachrichtenmix hat deutliche Folgen: Erwachsene Internetnutzende in Deutschland verlieren immer stärker das Interesse an Nachrichten. Das belegt der Digital News Report 2023, der jährlich die Nachrichtennutzung im internationalen Vergleich untersucht (die deutschen Zahlen werden vom Leibniz-Institut fuür Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI) ermittelt). Danach sagen nur noch 52% der Befragten, dass sie stark an Nachrichten interessiert sind - vergangenes Jahr waren es noch fünf Prozent mehr. Besonders erschreckend: Das ist der schlechteste Wert der letzten 10 Jahre (zum Vergleich 2013: 80 Prozent). Gestiegen ist dagegen das Interesse an positiven Nachrichten – sowohl weltweit wie auch in Deutschland. Fast zwei Drittel der Befragten wünschen sich positive Nachrichten, über die Hälfte solche, die Lösungsvorschläge bieten und nicht nur Probleme beschreiben. Wir stellen drei Apps vor, die diesen oder einen ähnlichen Weg der Information gehen.

Good News

„Wir suchen jeden Tag für Dich die besten, guten Nachrichten aus“, das ist der selbst formulierte Anspruch des Teams der Good News App. Seit 2018 sucht es wochentäglich jeweils sechs – wie sie selbst schreiben – „handverlesene gute Nachrichten“. Die Themen sind vielfältig: „98% weniger Plastiktüten dank Gebühr in Großbritannien“, „Ein Rathaus für Kinder und Jugendliche“ oder „Erste erfolgreiche Tests der Anti-Krebs-Pille.“ In der App werden die Themen geteast. Mit einem Klick auf das Thema wird zu den Quellen und den gesamten Artikeln weitergeleitet. Die Good-News-Leser sollen so „eine konstruktive Perspektive auf die Welt einnehmen“. Die App ist kostenlos. Sie finanziert sich über Spenden sowie durch Werbung der Good Family, ein Zusammenschluss unterschiedlicher Unternehmen wie GoodTravel oder GoodJobs.

Squirrel-News

Die Squirrel-App versteht sich als konstruktiver Nachrichtendienst. Sie hat ein Eichhörnchen im Logo, denn: „Wie ein Eichhörnchen Nüsse sammelt, sammeln wir für Euch lösungsorientierte Nachrichten: organisch, per Hand und Möglichst nachhaltig“, schreiben die Macher. Die Themen: „Kosmische Myonen: Forscher entwickeln GPS-Alternative“, „Osnabrück: Digitale Anzeigen gegen verschmutzte Luft“ oder “Onlinekarte zeigt, wo man Obst und Gemüse „klauen“ darf.“ In der App werden die Artikel auch lediglich angeteast. Mit einem Klick auf den Teaser öffnet sich der Originaltext. Die Squirrel-App ist ein Produkt des gemeinnützigen Vereins „Constructive News e.V.“ aus Berlin. Ein internationales Team arbeitet ehrenamtlich für die App. Allerdings formulieren die Macher von Squirrel News das Ziel, möglichst vielen Teammitgliedern zukünftig normale Gehälter und Honorare zahlen zu können.

News to be good

„Wir sparen keine wichtigen negativen Nachrichten aus, wir vermitteln sie nur auf neue Art und Weise", so beschreibt Nachrichten-Redakteurin Vivica Wilkens den Ansatz der App. Anfang August ist News to be good als StartUp im Rahmen des „digitalen Medienhaus der Zukunft“ BurdaForward gestartet. Mit weniger Alarmismus und mehr Konstruktivität sollen die Meldungen rüberkommen. Die Headlines klingen dann so: „Krebserkrankungen gehen zurück – soziale Situation hat großen Einfluss“ oder „Messe mit 1,5 Millionen: Papst macht jungen Menschen Mut“. Zehn Nachrichten bietet die App täglich. Wer mehr zu den Teasern lesen möchte, muss scrollen und auf „weiterlesen“ klicken.
Wem es zwischendurch zu viel wird, der kann den „Pause-Button“ klicken. Nutzer können dann u.a. zwischen Tipps für den Mobility-Flow – ein 5-Minuten Workout – oder Kurzvideos „für ein kleines Lächeln“ aussuchen. Weiteres Gamificatrion-Gimmick der App: die „Good Challenges“. Über einen Extra-Button können Nutzer u.a. Komplimente machen, nachts das Handy ausschalten oder Blumen pflanzen wollen. So sollen sie – wie es in der App heißt – dazu beitragen, dass die Welt ein kleines bisschen besser wird. Ein hehres Ziel der kostenlosen News-to-be-good-App.


Der wöchentliche Blick ins Web

Eine Person die eine Computertastertur mit Maus bedient


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