Zeitzeuge Jakob Wendel machte heute noch einmal deutlich, dass der Detmolder Auschwitz-Prozess seiner Meinung nach Jahrzehnte zu spät kommt. Außerdem konnte das Gericht heute verschiedene Dokumente aus Bundesarchiven, Museen und auch aus russischen Magazinen begutachten.
Nach den vielen aufrüttelnden Aussagen von Holocaust-Überlebenden, ging heute die Befragung eines ehemaligen KZ-Wachmanns weiter. Er war als Volksdeutscher allerdings unter Zwang nach Auschwitz gebracht worden. Der 94-jährige Angeklagte aus Lage war freiwillig einer SS-Totenkopfeinheit beigetreten, das beweisen heute vorgelegte Dokumente. Am heutigen siebten Prozesstag gab es kleinere Scharmützel zwischen Verteidigung, Nebenklage und Richterin. Der letzte Zeitzeuge war zu befragen, ab jetzt werden Aktennummern, Dokumente und Sachverständige den Prozess dominieren. Der Angeklagte muss sich wegen 170.000facher Beihilfe zum Mord verantworten.