Im Kampf gegen den Ärztemangel auf dem Land können sich Interessierte in NRW ab sofort unabhängig vom Notenschnitt für einen Landarzt-Studiengang bewerben. Einen Platz bekommen aber nur Bewerber, die sich verpflichten, nach dem Studium zehn Jahre als Hausarzt in einer unterversorgten Region zu arbeiten. Bei der Ärztekammer in Lippe kommt das nur mäßig gut an. Der Sprecher der lippischen Ärztekammer, Dr. Alexander Graudenz, glaubt, dass solche Landarztquoten eher zum schlechten Image des Landarztberufs beitragen. Die Möglichkeiten als Landarzt sollten mehr in den Vordergrund gestellt werden. Dass die neuen Studienplätze auch eine Chance sind, streitet Graudenz zwar nicht ab, für ihn sei das Verfahren aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. NRW ist das erste Bundesland, das die Landarztquote umsetzt. Das Auswahlverfahren berücksichtigt nicht nur die Abiturnote, sondern unter anderem auch Vorkenntnisse. Ab sofort soll jeder 13. neue Medizinstudienplatz so vergeben werden. Wer den Vertrag allerdings nicht erfüllt, sprich nicht für zehn Jahre als Hausarzt arbeitet, muss mit Geldstrafen bis zu 250.000 Euro rechnen.