Die Kritik am Betrieb des Atomkraftwerks Grohnde nahe der lippischen Kreisgrenze reißt nicht ab. Eigentlich sollte es Ende vergangener Woche wegen des warmen Weserwassers kurzfristig abgeschaltet werden. Laut Betreiber ist das Wasser nicht so warm geworden, wie befürchtet. Umweltschützer haben trotzdem Bedenken. Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz kritisiert in einer Pressemitteilung, dass am Freitag auf Nachfrage beim niedersächsischen Umweltministerium keine genauen Infos dazu zu bekommen waren. Der Verband fordert mehr Transparenz und will wissen, wo genau die Wassertemperatur gemessen wird. Hintergrund ist, dass das AKW das Weserwasser zur Kühlung benutzt. Wenn der Fluss wärmer als 26 Grad wird, darf zum Schutz des Ökosystems kein noch wärmeres Wasser hineingeleitet werden. Die Umweltschützer fordern ohnehin, dass das AKW Grohnde dauerhaft vom Netz geht. Nach ihren Angaben hat es dort schon über 260 meldepflichte Ereignisse gegeben.