Im Detmolder Auschwitzverfahren hat das Landgericht die Vorwürfe gegen den angeklagten 94-Jährigen erweitert. Er muss sich jetzt wegen Beihilfe zu allen Morden in Auschwitz zwischen Januar 1943 und Juni 1944 verantworten. Bisher war von Beihilfe zum Mord in mindestens 170.000 Fällen die Rede. Die Anklage bezog sich zunächst nur auf die Morde bei der so genannten Ungarn-Aktion im Mai 1944. Das Gericht hält es aber für nötig, auch die Morde zwischen Januar und April 1943 hinzuzunehmen. Laut Gutachten geht es dabei nochmal um etwa 190.000 Tote. Der Prozess gegen den 94-jährigen Lagenser geht übermorgen weiter. Am Freitag wollen die Verteidiger eine Erklärung des ehemaligen SS-Wachmannes verlesen. Bisher hat er sich noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.