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Stephan Kaiser
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Nachrichten aus dem Kreis Lippe

Arbeitsmarktbilanz 2021 für Lippe: viel Bewegung, niedrige Arbeitslosenquote

Der lippische Arbeitsmarkt normalisiert sich so langsam wieder. Das ist das Fazit der Agentur für Arbeit für das vergangene Jahr.

Abseits der offiziellen Zahlen sei viel Bewegung auf dem Markt, hieß es aus Detmold. Verblüffend ist aber, dass die reinen Arbeitslosenzahlen, auf die wir alle immer gucken, mitten in der Coronakrise extrem niedrig waren in 2021.

Die Pandemie und die Corona-Maßnahmen haben die Entwicklung am Arbeitsmarkt im letzten Jahr zwar bestimmt, sie konnten den Aufwärtstrend aber nicht stoppen. Agenturchefin Barbara Schäfer belegt das mit Zahlen: Im September waren zum ersten Mal seit 2008 weniger als 10.000 Lipper ohne Job. Viele Betriebe hätten die Kurzarbeit beendet und hätten Stellen ausgeschrieben, sagt Schäfer. 

Die Arbeitslosenquote lag 2021 bei 5,7 im Jahresdurchschnitt. Das ist niedriger als vor der Pandemie.

 

Ausschnitt aus der Pressemitteilung der Agentur für Arbeit Detmold:
Der Arbeitsmarkt 2021 im Kreis Lippe ist geprägt von sinkenden und insgesamt niedrigen Arbeitslosenzahlen. Erstmalig seit 2008 ist die Zahl der Arbeitslosen im September unter 10.000 Personen gesunken und bis einschließlich Dezember unter dieser Marke geblieben. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag Ende Juni 2021, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, bei 116.968.  Im Vergleich zum Juni des Vorjahres bedeutet dies eine Zunahme von 1.841 Personen oder 1,6 Prozent. Die insgesamt positive Entwicklung ist ein deutliches Signal auf dem Weg zurück in die Normalität.

Es gibt viel Bewegung am Arbeitsmarkt, die sich in Bestandszahlen nicht unbedingt widerspiegelt.  Erfreulich ist, dass 8.151 Arbeitslose eine neue Beschäftigung aufnehmen konnten. „Wir stellen fest, dass Stellen deutlich schneller wieder besetzt werden können. Das heißt, die Arbeitslosigkeit besteht oft nur kurzzeitig im Übergang zwischen zwei Beschäftigungsverhältnissen“, freut sich Barbara Schäfer.

„Mit einem klaren Plus von 40,1 Prozent gemeldeter Stellen mehr bietet der Markt viele Möglichkeiten.“  Vor allem ein guter beruflicher Abschluss senkt das Risiko einer Langzeitarbeitslosigkeit. „Auch ein fortgeschrittenes Lebensalter oder eine Einschränkung der Leistungsfähigkeit ermöglicht eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt“, weiß die Agenturleiterin aus Erfahrung.

„Der Arbeitsmarkt im Kreis Lippe zeigt sich in der Krise weiterhin aufnahmefähig und robust“, fasst Barbara Schäfer zusammen. Als wichtiges Instrument zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes hat sich die Kurzarbeit bewährt, um Arbeitsplätze und Beschäftigung zu sichern, auch wenn die Anzeigen deutlich geringer ausgefallen sind als in 2020. Waren es im Januar 2021 noch 1.530 Betriebe, die Kurzarbeit realisiert haben, haben im Juni 2021 nach ersten Hochrechnungen nur noch 806 Betriebe kurzgearbeitet. Wie viele Personen tatsächlich Kurzarbeitergeld bezogen haben, kann nur zeitversetzt betrachtet werden: Wird nach den vorsorglichen Anzeigen tatsächlich kurzgearbeitet, können Betriebe innerhalb von drei Monaten die erforderlichen Abrechnungen einreichen. Derzeit stehen gesicherte Zahlen allerdings nur bis einschließlich Juni 2021 zur Verfügung.