Kurz vor dem Start des Detmolder Auschwitz-Prozesses hat es erneut einen Wechsel auf dem Platz des vorsitzenden Richters gegeben. Richterin Anke Grudda wird jetzt das Verfahren ab Donnerstag führen. Grund für den Wechsel ist laut Gericht die Erkrankung des eigentlich vorgesehenen Richters. Schon Mitte Januar hatte der Vorsitz in dem Verfahren gewechselt – ebenfalls wegen eines Krankheitsfalls. Der Gesundheitszustand des 94-jährigen Angeklagten ist unterdessen soweit in Ordnung, dass er wie geplant ab Donnerstag zwei Stunden täglich an der Verhandlung teilnehmen kann. Der ehemalige SS-Mann muss sich wegen Beihilfe zum Mord in 170.000 Fällen verantworten. Er gehörte zur Wachmannschaft im Konzentrationslager Auschwitz. Am ersten Verhandlungstag hört das Gericht einen Holocaust-Überlebenden als Zeugen.