Im Prozess um die vor 35 Jahren ermordete Gastwirtstochter Claudia Otto hat es jetzt eine überraschende Wende gegeben. Das Bonner Landgericht ließ den im April in Detmold festgenommenen Angeklagten wegen mangelnden Tatverdachts frei und setzte das Verfahren erstmal aus.
In dem Mordfall sind zwei DNA-Spuren des Angeklagten am Körper der Toten die einzigen Indizien. Diese seien nicht sachgerecht untersucht worden, hieß es nach Angaben der DPA vom Gericht. Jetzt sollen weitere Analysen folgen. Der Mord an der 23-Jährigen ist seit Jahrzehnten ungeklärt.
Cold Case-Ermittler waren dem zuletzt in Detmold lebenden Beschuldigten erst kürzlich durch neue DNA-Untersuchungsmethoden auf die Spur gekommen. Laut Gericht gerieten aber möglicherweise Spuren in einem Kriminallabor durcheinander. Ob der Prozess überhaupt wieder startet, ist fraglich. Der Mann hat bereits Jahrzehnte wegen zweier anderer Morde im Gefängnis gesessen.