Am zweiten Verhandlungstag im Schieder-Prozess hat Richter Michael Reineke die Angeklagten ins Visier genommen. Ex-Controller Andreas Hilbrink verschaffte der Außenwelt mit seinen Antworten erstmals einen Einblick in die „Bilanzfälschungs-Welt“ des ehemals größten europäischen Möbelherstellers, der Schieder Möbel Gruppe.
Immer wenn uns die legalen Ideen ausgingen, um einen Verlust zu kaschieren, manipulierten wir die Bilanzen, sagte Hilbrink. Er gab vorm Detmolder Landgericht zu, in Sachen Fälschungen oft der „kreative“ Kopf gewesen zu sein. Firmengründer Rolf Demuth dagegen gab zwar Fehler zu, in Finanzangelegenheiten habe er sich aber immer voll auf seine Mitarbeiter verlassen. Vier ehemalige Schieder-Manager sind angeklagt - Banken sollen aufgrund gefälschter Bilanzen mehrere hundert Millionen Euro Kredite bewilligt haben.