Vor dem Detmolder Landgericht hat heute der erste Tag des NS-Prozesses gegen einen ehemaligen Wachmann des Konzentrations-lagers Auschwitz stattgefunden.

Zum Auftakt ergriff ein 94-jähriger Auschwitz-Überlebender das Wort und berichtete sachlich von seinem Schicksal. Für die Richter des Prozesses ist besonders die Würdigung dieser Erlebnisse der Überlebenden von zentraler Bedeutung. Denn eine historische Einordnung des Vernichtungslager Auschwitz müsse man nicht nocheinmal neu vornehmen, so die vorsitzende Richterin Anke Grudda.

Dutzende Journalisten aus dem In- und Ausland verfolgten den Prozessauftakt. Der Angeklagte aus Lage soll 1943 und 1944 als Angehöriger der SS im Stammlager Auschwitz eingesetzt worden sein. Ihm wird Beihilfe zum Mord in rund 170.000 Fällen zur Last gelegt.