Das EuGH-Urteil zur Arbeitszeiterfassung hat eine große Debatte losgetreten. Künftig muss alles, was Arbeitnehmer an Arbeitszeit leisten, dokumentiert werden. Der Hauptgeschäftsführer der IHK Lippe zu Detmold, Axel Martens, sieht mit der Entscheidung noch mehr Bürokratie auf die Unternehmen zu kommen.
Passt kaum in die moderne Arbeitswelt
Wie soll diese Arbeitszeiterfassung zum Beispiel bei Start-Ups funktionieren? Diese Frage stellte Martens im Radio Lippe-Gespräch in den Raum. Denn gerade in Start-Ups werde zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich lange gearbeitet. Flexibilität, die von Arbeitnehmern immer mehr eingefordert wird, leide unter einer starren Zeiterfassung. Für Martens geht das Urteil aus Luxemburg an der Arbeitswirklichkeit vorbei.
Urteil schützt Patienten vor ausgebrannten Ärzten
Anders denkt die Ärztekammer Westfalen-Lippe: Gerade für Arbeitnehmer in den Gesundheitsberufen bedeute das EuGH-Urteil eine klare Kante bei der Darstellung ihrer Arbeitsbelastungen. Es verhindere, dass Patienten von übermüdeten und ausgebrannten Ärzten behandelt werden.