Wegen möglicher Behördenfehler im Missbrauchsskandal von Lügde erwägt der Anwalt eines der Opfer jetzt, die Länder Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen auf Schadensersatz zu verklagen. Das berichtet der Spiegel. Der Anwalt vertritt demnach ein zehnjähriges Mädchen, das auf dem Campingplatz sexuell missbraucht worden sein soll. Hätten die Behörden nur ansatzweise ihre Arbeit ordentlich gemacht, wären dem Mädchen und anderen Kindern viel Leid erspart geblieben, sagte der Anwalt dem Spiegel. Deshalb erwäge er auch eine Klage gegen den Landkreis Hameln-Pyrmont. Nach seinen Angaben hätte man dort spätestens seit 2016 von Missbrauchsvorwürfen gewusst. Das Jugendamt des Landkreises hatte damals zugestimmt, dass der Hauptverdächtige aus Lügde ein Pflegekind aufnehmen darf. Unabhängig von zivilrechtlichen Schritten gibt es mittlerweile auch eine Ermittlungskommission, die im Fall Lügde ein Behördenversagen prüft und gegen Amtsträger ermittelt.