„Mit seinem freiwilligen Rückzug kommt er einem erzwungenen Rücktritt nur zuvor“ – oder: „Er hat in seiner Amtszeit viel erreicht“. Die Reaktionen auf den Rücktritt von Hamelns Landrat Tjark Bartels fallen unterschiedlich aus. Im Zuge der Lügde-Affäre ist der Politiker an einem Burnout erkrankt. Das und den daraus resultierenden Rücktritt kündigte Bartels gestern (11.10.2019 )an.
Als Grund nannte Bartels vor allem Social Media-Anfeindungen. Jahrelang habe er das als Politiker ausgehalten, im Fall Lügde sei dann aber auch seine Grenze deutlich überschritten worden.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil verurteilte nach Bartels Rücktritt Hassbotschaften an Politiker im Netz. So verabscheuend die Verbrechen von Lügde auch waren, sie rechtfertigen keine Anfeindungen in sozialen Medien gegen Politiker oder Mitarbeiter von Institutionen, sagte Weil. Eine FDP-Landtagsabgeordnete hingegen glaubt, dass es mit Bartels Rücktritt eine Chance gebe, die Vorgänge in Lügde mit neuem Kopf an der Spitze weiter aufzuarbeiten.
Das Hamelner Jugendamt hatte dem jetzt verurteilten Kinderschänder aus Lügde seinerzeit ein Pflegekind anvertraut.