Heute (05.09.) soll das Urteil im Lügde-Prozess fallen. Die beiden Angeklagten müssen mit langen Haftstrafen und anschließender Sicherungsverwahrung rechnen. Sie sollen sich über Jahrzehnte hundertfach an Kindern vergangenen haben. Hier gibt es jetzt einen Rückblick auf diesen beispiellosen Fall
Der Prozess in Sitzungssaal 165 begann Ende Juni mit einer Überraschung: die beiden Hauptangeklagten gestehen die vielen ihnen zur Last gelegten Taten. Am zweiten Verhandlungstag liest die vorsitzende Richterin die E-Mail-Kommunikation zwischen zwei Angeklagten vor und zeigt sich entsetzt. Das Verfahren gegen Heiko V. aus Stade wird abgetrennt. Der Mann, der sich in vier Fällen in Livechats den Kindesmissbrauch in Lügde angeguckt hatte, wird drei Wochen nach Prozessbeginn zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. An Prozesstag acht empfiehlt die Gutachterin Sicherungsverwahrung. Danach folgen die Plädoyers, ein letztes Wort der Angeklagten gibt es nicht. Heute soll das Urteil fallen, es ist Prozesstag elf.