Im Laufe des Detmolder Doppelmordprozesses wird das Gutachten über den Angeklagten eine wichtige Rolle spielen. Am Montag, also am zweiten Verhandlungstag, soll es vorliegen. In dem Gutachten geht es um den Gesundheitszustand des mutmaßlichen Doppelmörders aus der Immelmannstraße. Der Angeklagte soll vor fünf Monaten in einem Detmolder Mehrfamilienhaus seine Nachbarin und deren sechsjährigen Sohn erstochen haben. Beide Leichen wiesen 15 Messerstiche- bzw. schnitte auf. Die Gutachterin denkt, dass die Tat eventuell aus einer enttäuschten sexuellen Vorstellung heraus passiert ist. Der 53-jährige Angeklagte sagte am ersten Prozesstag, dass er gerne etwas klüger wäre, so wie alle anderen auch. Ein psychiatrisches Gutachten entscheidet vor Gericht oft mit darüber, ob der Täter bei einer Verurteilung ins Gefängnis kommt – oder in eine psychiatrische Einrichtung.