Bei einem Bürgerdialog zur neuen ICE-Strecke Bielefeld Hannover hat es gestern mächtig geknallt. Die von den Planungen betroffenen Bürgerinitiativen aus Bad Salzuflen, Vlotho und Porta Westfalica haben bereits nach wenigen Minuten das Forum aus Protest verlassen. Sie werfen der Bahn eine Scheindebatte ohne wirkliche Beteiligung der Bürger vor.
Hintergrund des Ärgers ist, dass die Bahn am Ziel der Fahrtzeit von 31 Minuten festhalten will. Eine neue Trasse möglichst nah an der vorhandenen Strecke ist für sie vom Tisch. Scharfe Kritik kommt unter anderem von der Initiative WiduLand. Von Ansätzen wie „ergebnisoffen“ oder gemeinsam mit der Region sei nichts mehr zu sehen.
Der OWL-FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler hält das Vorhaben für viel zu teuer bei zu geringem Nutzen. Am Ende liege die Entscheidung beim Bundestag. Der lippische Bundestagsabgeordnete Jürgen Berghahn kritisiert, dass die Bahn mit der Festlegung auf 31 Minuten vollendete Tatsachen geschaffen und jegliches Vertrauen in den Bürgerbeteiligungsprozess zerstört habe.