Der neunte Prozesstag um die mutmaßlichen Foltermorde von Höxter-Bosseborn hat auch mehrere Zeugen in einem zweifelhaften Licht erscheinen lassen. Die Nachbarn des sogenannten Horrorhauses hatten offenbar einiges mitbekommen aber nichts getan.
Die Nachbarn erzählten, wie sie bei mehreren in dem Haus in Bosseborn lebenden Frauen eine Art menschlichen Verfall bemerkten. Die Rede war von verlorener Würde als Frau. Außerdem berichtete ein Zeuge, dass der angeklagte Mann ihm gegenüber bei einer Gelegenheit gewalttätig geworden war. Die Zeugen begründeten ihr Schweigen mit Angst. Aus Sicht der Verteidigung ist es trotzdem unverständlich, warum sie nicht wenigstens anonym die Polizei verständigten. In dem Prozess muss sich ein Ex-Ehepaar verantworten, weil es über Jahre hinweg in seinem Haus Frauen gequält und zwei von ihnen dadurch getötet haben soll.