Der Deutsche Gewerkschaftsbund in Ostwestfalen-Lippe sieht es kritisch, dass viele Arbeitnehmer trotz Krankheit im Büro erscheinen. Hintergrund ist die jüngste Studie einer großen Krankenkasse. DGB-Regionsgeschäftsführerin Anke Unger führt das Verhalten auf ein „hohes Verantwortungsgefühl“ und auf „große Solidarität mit den Kollegen“ zurück. Auf Radio Lippe Nachfrage sagte sie aber: wer sich krank fühle, solle sich auch krankmelden.
Besonders jetzt, wo die Corona Infektionszahlen wieder steigen, sei es besser, im Zweifelsfall nicht im Büro zu erscheinen. Krankheitserreger würden am Werkstor oder der Bürotür nicht Halt machen, so Unger. In vielen Betrieben sei die Situation derzeit angespannt: Hoher Arbeitsdruck und eine sehr dünne Personaldecke seien an der Tagesordnung. Viele Arbeitnehmer würden daher lieber auch mal krank arbeiten, um die Kollegen durch ihr Ausfallen nicht noch zusätzlich zu belasten. Der DGB fordert hier mehr Möglichkeiten, mobil und flexibel zu arbeiten.