Wegen des Missbrauchsskandals von Lügde ist der Kreis Lippe Zielscheibe von Hatern geworden. Nach Angaben des Verwaltungsvorstands erreichen die Kreisverwaltung täglich Hass-Mails und die landen wohl nicht nur im Kreisjugendamt, sondern auch in anderen Abteilungen. So gibt es in den Mails laut Kreis zum Beispiel Forderungen, die Mitarbeiter in strenge Straflagerhaft oder nach Auschwitz zu bringen. Neben solchen krassen Anfeindungen kämen aber auch durchaus Mails mit ernstzunehmenden Fragen rein. Laut Verwaltungsvorstand guckt man, welche Mails beantwortet werden müssen und welche nicht. Das Kreisjugendamt steht in der Kritik, weil es Ende 2016 zwar einem Hinweis auf eine Kindeswohlgefährdung nachgegangen ist, vor Ort auf dem Campingplatz in Lügde aber keinen sexuellen Missbrauch erkannte. Und der soll dort zu diesem Zeitpunkt schon seit Jahren passiert sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen acht Jugendamtsmitarbeiter aus Lippe und Hameln-Pyrmont.