Der Landrat des Kreises Hameln-Pyrmont hat neue Fehler und Manipulationen im „Fall Lügde“ eingeräumt. Tjark Bartels hat jetzt zugegeben, dass Hinweise auf Pädophilie aus dem Jahr 2016 bekannt waren – und weitere Hinweise nicht vernünftig bearbeitet wurden. Seine Behörde hatte dem Hauptverdächtigen im Fall des massenhaften Kindesmissbrauchs eine Pflegetochter überlassen.
Noch vor einigen Wochen hatte sich der Landrat vor seine Mitarbeiter gestellt. Mit der Zeit kamen aber immer mehr schwere Versäumnisse in seiner Behörde ans Licht. Die heutige, dritte Pressekonferenz zum Fall Lügde hat der Landrat angesetzt, nachdem die Hauptakte von der Staatsanwaltschaft zurückkam. Jetzt steht fest: Eine Mitarbeiterin seines Jugendamtes hat nachträglich Hinweise auf Pädophilie aus einer Akte gelöscht - die Frau ist freigestellt worden. Außerdem habe sich im Jahr 2016 eine Psychologin aus dem Kindergarten der Pflegetochter des Hauptverdächtigen zu Wort gemeldet. Auch sie sprach damals schon von Pädophilie.