Nach den vielen Ermittlungspannen im Missbrauchsfall von Lügde wird die Arbeit der Kreispolizeibehörde Lippe jetzt auf links gezogen. Strukturen und Abläufe in der Behörde werden von Experten des Landes auf Verbesserungsmöglichkeiten geprüft. Diese Untersuchung passiert auf Empfehlung des NRW-Innenministeriums – im Fokus stehen allerdings nicht die Ermittlungspannen im Fall Lügde, sondern die Polizeiarbeit in Lippe ganz allgemein, sagte uns ein Polizeisprecher.
Bei der Untersuchung werden alle Abteilungen der lippischen Polizei ins Visier genommen. Unter anderem geht es ums Personal. Wie ist das Personal verteilt? Wie sieht es mit der Verfügbarkeit aus und wie gut ist das Personal überhaupt für die jeweiligen Einsatzbereiche qualifiziert? Aber auch der Umgang mit Asservaten, die Notwendigkeit von fünf Wachstandorten und die bisherige Bearbeitung beispielsweise von Sexualstraftaten werden beleuchtet. Kurz gesagt: Die komplette Arbeit der Polizei wird auf den Prüfstand gestellt. Ein Abschlussbericht soll bis Ende Mai vorliegen. Behördenleiter Dr. Axel Lehmann begrüßt die Prüfung: „Damit steigen wir in die langfristige Weiterentwicklung der Behörde ein“, wird Lehmann in einer Mitteilung zitiert.