Weil in NRW immer neue Fälle von massenhaftem Kindesmissbrauch ans Licht kommen, will die Landesregierung jetzt härtere Strafen auch für Anstiftung zu solchen Taten. Im Missbrauchsfall Lügde war einer der Angeklagten zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden – er hatte per Webcam live beim Kindesmissbrauch zugesehen. Das Urteil ist zwar mittlerweile rechtskräftig, sorgt aber weiter für Kritik.
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Der stellvertretende Ministerpräsident Joachim Stamp forderte jetzt bei der Halbzeitbilanz der Landesregierung höhere Strafen für „Missbrauch auf Bestellung“. Er sagte:
„Es kann nicht sein, dass jemand, der den sexuellen Missbrauch einer Zehnjährigen bestellt, mit einer Bewährungsstrafe davonkommt“. Im Netz werde immer mehr nach „neuen Kicks“ gesucht. Es dürfe niemals im Raum stehen, „dass man an dieser Stelle auch nur einen Versuch frei hat“.
Nach erstem Lügde-Urteil - Empörung als gutes Signal?
Die Landesregierung will nach der Winterpause einen Gesetzentwurf über den Bundesrat einbringen. Nach Lügde war zuletzt in Bergisch Gladbach ein kriminelles Netz aufgedeckt worden, das weit über die Stadt hinaus Kinder getauscht und missbraucht haben soll.
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