„Ich möchte nichts mehr sagen.“ Der angeklagte, ehemalige SS-Wachmann im Detmolder Auschwitzprozess hat den Moment nach Abschluss der Plädoyers nicht für letzte Worte seine ihm vorgeworfenen Taten betreffend genutzt. Der Holocaustüberlebende Leon Schwarzbaum war erneut im Gerichtssaal. Er sagte gegenüber Radio Lippe: „Ich hätte erwartet, dass er etwas sagt. Aber er ist anscheinend nicht in der Lage, die Wahrheit zu sagen.“ Der 19. Prozesstag ist durch die Plädoyers der Verteidiger bestimmt worden. Rechtsanwalt Andreas Scharmer nannte die Verhandlung einen „politischen Schauprozess“. Sein Kollege Johannes Salmen forderte einen Freispruch für seinen Mandanten. Das Urteil gegen den 94-jährigen Angeklagten aus Lage ist für kommende Woche Freitag geplant. Ihm wird Beihilfe zu mindestens 170.000fachem Mord vorgeworfen.