Die Detmolder Staatsanwaltschaft hält an ihrem Zeitplan fest: Noch vor Mai will sie Anklage gegen die drei Hauptverdächtigen im Fall des massenhaften Kindesmissbrauchs in Lügde erheben. Ein recht ehrgeiziges Ziel, denn in den letzten drei Tagen wurden weitere mögliche Beweise sichergestellt. Und auch einige Opfer müssen nochmal vernommen werden. Aktuell ist in dem Fall von 31 minderjährigen Opfern die Rede. Die abschließende Zahl wird das wahrscheinlich nicht bleiben. Die Ermittler rechnen damit, dass sie weitere Opfer identifizieren werden, sobald die Inhalte sämtlicher Datenträger gesichtet wurden. Die Ermittlungskommission will in den nächsten Tagen einige der minderjährigen Opfer noch mal befragen. Man habe während der Ermittlungen neue Erkenntnisse gewonnen, die weitere Befragungen trotz der Belastung für die Opfer erforderlich machen, heißt es in einer Mitteilung. Die Ermittler im Fall Lügde erhoffen sich dadurch, Verbindungen zu klären und neue Hinweise zu bekommen.
Die Durchsuchungen auf dem Campingplatz sind unterdessen durch.
Die letzten drei Tage waren eine Mammutaufgabe für die Ermittlungskommission – die vermüllten Unterkünften wurden nochmal komplett auf den Kopf gestellt, alles musste raus, registriert und gesichert werden. Die Tatorte im Bereich des Campingplatzes bleiben erst mal abgesperrt. So wie aussieht sind dort aber keine weiteren Aktionen geplant. Auf dem Campingplatz kann jetzt langsam wieder Ruhe einkehren. Dauercamper sind dem Platzbetreiber nach eigenen Angaben auch trotz des schrecklichen Missbrauchsfalls nicht abgesprungen.