Fast ein Jahr ist es jetzt her, dass der Missbrauchsskandal von Lügde aufgeflogen ist. Die Haupttäter sind längst verurteilt, ob der Fall auch strafrechtliche Konsequenzen für Polizisten und Jugendamtsmitarbeiter haben wird, ist offen. Die Ermittlungen stehen vor dem Abschluss.
Gegen einen Polizisten hatte die Staatsanwaltschaft im Fall Lügde bereits vor Weihnachten die Ermittlungen eingestellt. Er soll eine Anzeige gegen den Dauer-Camper vor drei Jahren nicht weitergeleitet haben. Der Polizist sagte, dass das an einer Computerpanne lag – und das ließ sich nicht wiederlegen.
Fakt ist aber, dass sich seit „Lügde“ auch viel getan hat. Kinderpornografie ist zu einem der kriminalpolizeilichen Schwerpunkte geworden. In allen Kreispolizeibehörden des Landes haben mittlerweile etwa 130 Beamte zusätzlich mit solchen Fällen zu tun. Und bis Ende des Jahres sollen die Daten von allen Ermittlern in NRW zeitgleich bearbeitet werden. Die Behörden wären bei den Ermittlungen dann nicht mehr auf sich allein gestellt.