Im Missbrauchsfall von Lügde gibt es einen weiteren, siebten Verdächtigen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Detmold und der Bielefelder Polizei handelt es sich um einen 16-Jährigen aus der Region. Er ist am Montag vernommen worden und seitdem wieder auf freiem Fuß. Der Jugendliche soll kinderpornografisches Material besessen haben, das auf dem Campingplatz in Lügde entstanden ist. Er ist ins Visier der Ermittler geraten, als diese sichergestelltes Material ausgewertet haben.
Die drei Hauptverdächtigen sitzen nach wie vor in Untersuchungshaft. Ein weiterer Beschuldigter könnte für den Hauptverdächtigen aus Lügde Kinderpornos von Datenträgern gelöscht haben. Außerdem wird gegen zwei weitere Verdächtige ermittelt. Bei ihnen steht die Frage im Raum, ob sie ihre Kinder dem Mann aus Lügde anvertraut haben, obwohl sie von Missbrauchsvorwürfen gegen ihn wussten. Parallel laufen auch die Ermittlungen gegen Polizeibeamte und Jugendamts-Mitarbeitern. Allerdings wurde hierfür eine neue Ermittlungskommission gegründet. Diese hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft aktuell keine Hinweise, dass Polizeibeamte in den Kindesmissbrauch verwickelt waren.