Organspenden bleiben in Deutschland weiterhin nur mit ausdrücklicher Zustimmung erlaubt. Die „doppelte Widerspruchslösung“, wonach künftig jeder Spender ist, außer man widerspricht, hat der Bundestag abgelehnt. Die lippische CDU-Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge rechnet damit, dass die Zahl der Spenden dadurch weiterhin niedrig bleibt.
Der Bundestag hat heute eine moderate Organspende-Reform beschlossen. Heißt, dass die Bürger künftig stärker zu einer Entscheidung über Organspenden bewegt werden sollen – beispielsweise durch regelmäßige Hinweise auf das Thema beim Ausweisabholen. Vieregge sieht nach eigenen Angaben mit dieser Lösung keinen Mehrwert zur bisherigen Situation.
Persönlich könne sie die Entscheidung auch nicht nachvollziehen, weil die Bürger auch bei der Widerspruchslösung die Möglichkeit gehabt hätten, nein zu sagen. Kritiker sagten, dass der Staat bei der Widerspruchslösung zu tief in die Persönlichkeitsrechte eingegriffen hätte.