Im Prozess um vergiftete Pausenbrote in einer Firma in Schloß Holte-Stukenbrock verhielt sich der mutmaßliche Giftmischer bisher bedeckt. Er schweigt und zeigt kaum Emotion. Jetzt hat das Landgericht Bielefeld mehr über ihn erfahren. Eine Ex-Freundin hat ausgesagt.
Die Frau war zehn Jahre mit dem Angeklagten zusammen. Sie erzählte dem Gericht, dass der 57-Jährige eine schwierige Kindheit gehabt habe. Demnach soll er in armen Verhältnissen aufgewachsen sein, seine Mutter war offenbar gewalttägig. Unabhängig davon beschrieb die Frau den mutmaßlichen Giftmischer aber als normalen Menschen, der Freunde hat und auch gerne feiert. Die Beziehung zu ihm sei irgendwann eingeschlafen, Streit habe es nicht gegeben. Im Gegensatz zu der Ex-Freundin sagten die Arbeitskollegen im Prozess bisher übereinstimmend, dass der Angeklagte ein Einzelgänger ist. Er soll über Jahre hinweg Gift auf die Pausenbrote seiner Kollegen gestreut haben. Eines der Opfer liegt im Wachkoma. Über dem Prozess schwebt weiter die Frage nach dem Warum.