Wenn alles so läuft wie geplant, dann hält die Staatsanwaltschaft im Prozess um vergiftete Pausenbrote heute ihr Plädoyer. Vorher haben aber noch der Gefängnis-Psychologe und ein Gutacher ausgesagt. Und ihre Aussagen könnten das Ergebnis noch mal massiv beeinflussen. Der Gutacher hält den Angeklagten für psychich gesund und empfiehlt eine Sicherungsverwahrung.
Sicherungsverwahrung könnte am Ende bedeuten, dass der Angeklagte nicht mehr frei kommt. Der psychiatrische Gutachter attestiert dem Mann eine große kriminelle Energie und einen Hang zu weiteren Straftaten. Daher empfiehlt der Mediziner Sicherungsverwahrung: "Für einen Hang spricht die intensive Beschäftigung über Jahre mit dem Thema Gift."
Wie ein Forscher agiert
Auch ein Gefängnis-Psychologe sagte heute aus. Er ist bislang der einzige, mit dem der Angeklagte über die mutmaßlichen Taten sprach. Nach dem Eindruck eines Psychologen habe der Mann an seinen Kollegen beobachten wollen, wie das Gift auf ihren Pausenbroten wirke. Der Gefängnis-Psychologe sagte wörtlich: Seine Äußerungen zum Motiv kamen mir vor wie bei einem Wissenschaftler, der ausprobiert, wie Stoffe bei einem Kaninchen wirken.
Der 57-Jährige soll über Jahre hinweg Gift auf die Pausenbrote seiner Kollegen gestreut haben. Mindestens zwei sind mittlerweile schwer nierenkrank, ein drittes Opfer liegt mittlerweile mit Hirnschäden im Wachkoma.