Die lippische Polizei bekommt heute Mittag Besuch von ihrem obersten Dienstherrn, NRW-Innenminister Herbert Reul. Die Beamten wollen von Reul beispielsweise wissen, warum er die lippische Polizei im Fall Lügde unter Generalverdacht gestellt hat. Sprüche wie „Meine Oma hätte gemerkt, dass da was nicht stimmt“, sorgten bei der Polizei in Lippe für große Irritationen. Der lippische Polizeigewerkschafter Michael Kling sagt: Bei der Kreispolizei Lippe sind Dinge passiert, die so natürlich nie hätten passieren dürfen. Aber dafür sind nicht alle lippischen Polizisten verantwortlich. Für sie galt aber die Unschuldsvermutung nicht mehr und vom obersten Dienstherr erwarte man eine andere Haltung. Aus Klings Sicht hat der Minister Details teilweise sehr früh und ungeprüft herausgegeben – vermutlich im Eifer des Gefechts, um sich nachher nicht vorwerfen lassen zu müssen, Informationen zurückgehalten zu haben. Da man Reul und seine Arbeit hier in Lippe bisher durchweg positiv wahrgenommen habe, habe dieses Verhalten Kling und seine Kollegen umso mehr erschüttert.